Personensuche für den Einsatz

Die klassische Fährtenarbeit eignet sich nur bedingt für den Einsatz in der Vermisstensuche. Die SV-Ortsgruppe Wietzetze hat die Fährtenarbeit für den Einsatz weiterentwickelt. Der Hund nutzt dabei je nach Erfordernis verschiedene Strategien, um Personen z.B. in unwegsamen Waldstücken ausfindig zu machen. Elemente der Fährtenarbeit (Verfolgen einer Fußspur mit tiefer Nase) kommen dabei genauso in Frage wie das Nutzen direkter Witterung (Stöbern mit hoher Nase) oder das Nutzen des sogenannten Trails (Verfolgen des Individualgeruchs mit meist halbhoher Nase). Er arbeitet wie in der Fährtensuche an einer langen Leine. Das hat den Vorteil, dass Suchen auch an stark befahrenen Straßen ohne hohes Sicherheitsrisiko durchgeführt werden können und vermisste Personen weder durch einen lang anhaltend bellenden Hund erschreckt werden, noch der Hund lange Wege zwischen Person und Hundeführer hin- und her laufen muss. Ob diese Art der Personensuche langsamer oder schneller zum Ziel führt als z.B. eine Flächensuche mit frei laufendem Hund, der keine Fährten nutzt, hängt von den Geländegegebenheiten, den Wind- un Witterungsbedingungen und dem Vorhandensein einer nutzbaren Fährte ab.

Am besten vergleichen lässt sich diese Art der Personensuche mit einem Wolf, der ein Beutettier verfolgt: Der Wolf streift sein Revier nach Beutettieren ab und prüft dabei, ob ihm mit dem Wind direkte Witterung eines Beutetiers zugetragen wird. Dazu reckt er die Nase in die Luft. Ist das der Fall, bedeutet dies, dass sich die Beute in unmittelbarer Nähe befindet. Er wird diese Witterung verfolgen, bis er das Beutetier findet. Trifft der Wolf nicht auf direkte Witterung sondern stattdessen auf die Fährte seines Beutetiers, wird er diese zunächst mit tiefer Nase verfolgen. Immer wieder wird er prüfen, ob ihm mit dem Wind direkte Witterung zugetragen wird. Entweder führt ihn die Fährte direkt zum Beutetier oder er "kürzt ab", sobald er direkte Witterung erhält.

Suchhunde lernen zunächst, dass sich das Auffinden von Personen für sie lohnt, weil diese Spielzeug oder Futter bei sich tragen. In unserer Ortsgruppe lernen die Hunde zunächst die "Strategie Fährtensuche" kennen, später kommt das freie Stöbern als weitere Strategie dazu. Wie der Wolf nutzen sie dann die verschiedenen erlernten Strategien, um Personen zu finden. Diese Art der Suche verlangt vom Hundeführer, dass er seinen Hund sehr gut "lesen" kann und seinen Entscheidungen vertraut.