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Hunde retten Menschen

Rettungshunde im SV

Das Rettungshundewesen ist im Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. noch ein relativ neues Betätigungsfeld. Von der ersten Idee bis zur endgültigen Umsetzung mit dem Aufbau aller notwendigen Strukturen ist es ein langer Weg. In der Zwischenzeit ist der SV Mitglied in der Internationalen Rettungshunde-Organisation (IRO), hat eine eigene Prüfungsordnung erstellt, die sich eng an die PO der IRO anlehnt, und die Ausbildung in den Gliederungen so weit vorangetrieben, dass 2003 die ersten RH 2 - Prüfungen in der Flächen- und Tümmersuche abgenommen werden konnten. In diesem Jahr war der SV zum ersten Mal bei der IRO-Weltmeisterschaft für Rettungshunde vertreten.

In unserer Ortsgruppe gründeten wir Ende 2001 unsere Abteilung Rettungshunde. Schwerpunkte unserer Arbeit sind Ausbildungen in der Fährten-, Flächen- und Trümmersuche. Seit Januar 2005 gehört ein Team mit der Lawinenprüfung A und eines mit der Lawinenprüfung B (IRO) zu uns. Unsere Teams haben z.T. ebenfalls Prüfungen des klassischen Gebrauchshundesports absolviert, z.B. Fährtenhund- oder Schutzhundprüfungen. Auch Ausdauerprüfungen (20 km Rad fahren mit Hund) und 10 km-Märsche ("Wandertage") führen wir gemeinsam mit unseren Sportfreunden aus der Schutzhund-Gruppe durch.

Sport versus Einsatz?

Bei uns finden sowohl diejenigen Hundebegeisterten eine Heimat, die Rettungshundearbeit einfach aus Spaß und als sinnvolle Beschäftigung betreiben wollen, als auch diejenigen, die über den Hundesport hinaus ernsthaft arbeiten möchten. Zur Zeit betreiben wir die Rettungshundearbeit überwiegend sportlich, d.h. wir sind keine Staffel mit offiziell einsatzfähig gemeldeten Teams, die eine 24-Stunden-Bereitschaft garantieren und eine entsprechende Logistik vorhalten, sondern nehmen lediglich an Seminaren, Rettungshundprüfungen und -wettkämpfen teil. Mitglieder, die an einer Einsatztätigkeit in der Flächen- und Trümmersuche Interesse haben, können ggf. bei entsprechender Eignung über Kooperationen mit anderen Organisationen tätig werden. 

Anders als beim "reinen" Rettungshundesport werden unsere Mitglieder aber auch z.B. in erster Hilfe am Hund und am Menschen geschult, Grundlagen zur Orientierung im Gelände und der Einsatztaktik vermittelt und Übungen abgehalten (s. Termine), zum einen um uns die Option des Einsatzes offen zu halten und z.B. bei Verletzungen im Training (die selten vorkommen) wirksam erste Hilfe leisten zu können, zum anderen auch einfach aus Interesse und Spaß. Diese Schulungen sind für die Hundeführer freiwillig, werden aber natürlich jedem ans Herz gelegt.

Anders als in den meisten Rettungshundestaffeln nimmt die Fährtenarbeit, bei der der Hund die Fußspur einer vermissten Person verfolgt, vergleichsweise viel Zeit der Ausbildung in Anspruch. Die Beschäftigung mit den Einsatzmöglichkeiten von Fährtenhunden über den Sport hinaus ist uns ein besonderes Anliegen.

Sport und Einsatz sind für uns keine Gegensätze. Die Ausbildung des Sporthundes unterscheidet sich nicht grundsätzlich von der des Einsatzhundes. So durchstreifen beide bei der Flächensuche ein mehr oder weniger unübersichtliches Gelände nach Anweisung ihres Hundeführers und müssen gefundene Personen eindeutig anzeigen. Der Einsatzhund erfährt häufig intensivere Ausbildung für die Suche in besonderen Geländeformen, z.B. bei der Uferrandsuche. Aber auch der Sporthund muss in verschiedensten Geländeformen trainiert werden, um Gewohnheitseffekte zu vermeiden und ihn bei Prüfungen nicht vor unlösbare weil unbekannte Aufgaben zu stellen. Dies gilt gleichermaßen für die Trümmersuche. Auch von Sporthunden wird verlangt, trotz starken Lärms, z.B. durch Geräusche von Baumaschinen oder trotz starker Rauchentwicklung ihrer Arbeit nachzukommen. Ein wesentlicher Unterschied ist sicherlich im Umfang der Schulung der Hundeführer im Bereich der Einsatztaktik zu sehen. Ein Sporthundeführer muss diese nur in Grundzügen beherrschen, um ein ihm zugewiesenes Gebiet in kurzer Zeit erfolgreich absuchen zu können. Ein Einsatzhundeführer muss im Zweifelsfall die Koordination eines Einsatzes übernehmen können, bis ein Einsatzleiter diese Aufgabe übernimmt. Bei der Trümmersuche wird dies noch deutlicher: Ein Sporthundeführer muss sich nicht im Detail mit den Gefahren an der Einsatzstelle befassen, sondern nur durch entsprechende Ausrüstung für seine Sicherheit sorgen. Im Prüfungsgelände erwarten die Teams keine besonderen Gefahren wie die Einsturzgefahr noch stehender Häuser, Gefahren durch Strom, Gas oder Glas. Allerdings muss der Hundeführer diese potentiellen Gefahrenquellen durch Befragungen ausschließen. Auch beim Training muss ein Hundeführer Gefahren auf Baustellen, in verfallenen Gebäuden usw. einschätzen können, um Unfälle zu vermeiden. Im Einsatzfall würde die Einsatzleitung für eine entsprechende Gefahreneinschätzung sorgen.

Neugierig? Wir freuen uns über neue Mitstreiter! Mehr Informationen über das Training und die Ausbildungsvoraussetzungen (Eignung von Hund und Hundeführer) gibt es auf dieser Seite unter "Ausbildung" oder bei uns persönlich (s. Kontakt).